Burnout bei Führungskräften: Die stille Gefahr an der Spitze

  • Wie Unternehmen den Herausforderungen 2025 begegnen können Wachstum und Resilienz im Fokus (16)
Christian Koehler Entrepreneur und Business Coach
Seine Geschäftspartner schätzen ihn als belastbaren, innovativen, detailversessenen Macher, der immer einen stimmigen Plan und außergewöhnliche Lösungen parat hat.

Es ist Montagmorgen, 6:45 Uhr. Noch bevor der erste Kaffee auf dem Tisch steht, warten schon sieben E-Mails, zwei Anrufe und die Fragen Ihrer Bereichsleiter:innen auf Antworten. Eigentlich wollten Sie heute die Strategie für das nächste Quartal überarbeiten – doch stattdessen sind Sie schon wieder im Reaktionsmodus. Und der Tag hat noch nicht mal richtig angefangen. Kommt Ihnen das bekannt vor? Viele Unternehmer:innen und Geschäftsführer:innen kleiner und mittelständischer Unternehmen erleben genau diese Art von Alltag. Sie tragen Verantwortung – für Mitarbeitende, Kund:innen, Investitionen, das eigene Lebenswerk. Doch wer kümmert sich um Sie? Burnout bei Führungskräften ist längst kein Tabuthema mehr. Es ist ein ernstzunehmendes Risiko, das sowohl persönliche Gesundheit als auch unternehmerischen Erfolg bedrohen kann. Dieser Artikel zeigt Ihnen, warum gerade Sie als Unternehmer:in betroffen sein könnten – und was Sie konkret dagegen tun können.

Burnout bei Führungskräften: Die stille Gefahr an der Spitze

Laut dem Future Forum Pulse Report sind Führungskräfte besonders belastet. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache:

  • 32 % der Executives zeigen Anzeichen von Burnout.
  • Die Bewertung ihrer Work-Life-Balance ist um 20 % gesunken.
  • Das Stressniveau ist um 40 % gestiegen.
  • Die allgemeine Zufriedenheit ist um 15 % zurückgegangen.

Besonders betroffen sind mittlere Führungsebenen, die zwischen den Fronten stehen: Verantwortung nach oben und operativer Druck von unten.

Für kleine und mittlere Unternehmen – wo die Geschäftsführung meist operativ eingebunden ist – bedeutet das: höchste Alarmstufe.

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  • Warum gerade Unternehmer besonders gefährdet sind

    Viele Führungskräfte im Mittelstand übernehmen eine Vielzahl an Rollen gleichzeitig: Strateg:in, Personalleiter:in, Kundenversteher:in, Zahlenmensch, Kummerkasten – oft alles in Personalunion.

    Dabei beobachten wir häufig folgende Muster:

    • Hoher Eigenanspruch: „Ich darf mir keine Schwäche leisten.“
    • Kontrollbedürfnis: „Wenn ich es nicht mache, macht es keiner richtig.“
    • Vereinsamung: „Mit wem soll ich darüber reden?“

    Diese Haltung führt zwar kurzfristig zu Effizienz – langfristig jedoch zu Erschöpfung, innerer Distanz zum Unternehmen und schwindender Entscheidungsfreude.

    • Arbeiten Sie regelmäßig mehr als die üblichen Arbeitsstunden?
    • Fühlen Sie sich schuldig oder unruhig, wenn Sie keine Arbeit erledigen?
    • Vernachlässigen Sie Ihre sozialen Kontakte, Hobbys oder Ihre Gesundheit zugunsten der Arbeit?

    Burnout erkennen – bevor es zu spät ist

    Burnout kommt nicht über Nacht. Es entwickelt sich schleichend – und zeigt sich oft in alltäglichen Kleinigkeiten.

    Warnzeichen können sein:

    • Anhaltende Erschöpfung trotz Ruhepausen
    • Reizbarkeit, emotionale Abstumpfung
    • Konzentrationsprobleme und Entscheidungsschwäche
    • Rückzug von Mitarbeitenden oder dem Führungsteam
    • Schlafprobleme, körperliche Symptome

    Laut WHO ist Burnout ein Syndrom, das durch chronischen, arbeitsbezogenen Stress entsteht – und zu einem vollständigen Funktionsverlust führen kann, wenn es nicht frühzeitig erkannt und behandelt wird.

    Die wirtschaftlichen Folgen von Burnout

    Wer meint, Burnout sei ein rein persönliches Thema, irrt.

    Laut Future Forum Pulse Report berichten betroffene Führungskräfte von:

    • 22-fach höherem Stressniveau
    • 60 % schlechterer Konzentrationsfähigkeit
    • 3-mal höherer Wahrscheinlichkeit, das Unternehmen zu verlassen

    Das hat unmittelbare Auswirkungen auf Teamdynamik, Kultur, Innovationskraft – und nicht zuletzt auf die eigene wirtschaftliche Leistungsfähigkeit.

    Der Hebel: Flexibilität – für Ihr Team UND für Sie selbst

    Einer der zentralen Faktoren im Kampf gegen Burnout ist: echte Flexibilität. Und damit ist nicht nur Homeoffice gemeint – sondern die freie Gestaltung der eigenen Zeit und Energie.

    Die Daten zeigen:

    • Mitarbeitende mit Zeitflexibilität erleben:
      • 29 % höhere Produktivität
      • 53 % besseren Fokus
      • 26 % weniger Burnout-Risiko

    Was viele übersehen: Führungskräfte profitieren genauso – wenn nicht mehr – von solchen Freiräumen. Dennoch bleibt Flexibilität oft ein „Privileg des Teams“, das sich die Führung nicht selbst zugesteht.

    Fragen Sie sich:
    🟡 Wie viel Kontrolle habe ich noch über meinen eigenen Kalender?
    🟡 Wie viele echte Denk- oder Pausenräume plane ich für mich ein?
    🟡 Lebe ich das vor, was ich von anderen erwarte?

    Technologische Reife schützt vor Erschöpfung

    Ein überraschender Befund: Unternehmen, die als technologische Vorreiter gelten, zeigen deutlich weniger Burnout-Fälle. Beschäftigte dort berichten von:

    • 1,5-mal höherer Produktivität
    • 2,2-mal stärkerem Zugehörigkeitsgefühl
    • 38 % weniger Burnout-Anfälligkeit

    Ein „digitales Headquarters“ – also eine strukturierte digitale Infrastruktur zur Zusammenarbeit – kann dabei helfen, Kommunikation, Prozesse und Transparenz zu verbessern. Und genau das entlastet Führung und Teams gleichermaßen.

    Was Sie konkret tun können

    1. Sorgen Sie für Ihre eigene Flexibilität

    Nicht nur Ihre Mitarbeitenden brauchen Gestaltungsspielraum – auch Sie. Blocken Sie Zeiten für Strategie, für Reflexion, für Regeneration. Das ist kein Luxus, sondern betriebswirtschaftlich sinnvoll.

    Tipp: Planen Sie einen halben Tag pro Woche ohne Meetings – für Ihre unternehmerische Klarheit.


    2. Vertrauen statt Kontrolle

    Führung durch Vertrauen schafft Freiräume. Geben Sie Verantwortung ab, wo möglich. Setzen Sie auf Klarheit statt auf Mikromanagement – das entlastet nicht nur Ihre Teams, sondern auch Sie selbst.


    3. Bauen Sie Verbindungen auf – auch außerhalb des Unternehmens

    Als Unternehmer:in sind Sie oft allein mit Ihren Fragen. Peer Advisory Boards wie bei TAB bieten Ihnen den geschützten Raum, sich mit anderen Führungspersönlichkeiten auszutauschen – ehrlich, lösungsorientiert, ohne Konkurrenzdruck.

    Zitat eines TAB-Mitglieds:
    „Ich wusste nicht, wie viel mir gefehlt hat – bis ich zum ersten Mal in einem TAB-Board offen sprechen konnte.“


    4. Stellen Sie Ihre Gesundheit bewusst in den Mittelpunkt

    Mentale Fitness ist Führungsqualität. Nutzen Sie Coachings, Pausen, Bewegung, Ernährung, Schlaf – nicht als Auszeit, sondern als Werkzeug für bessere Entscheidungen.

    Fazit: Gesunde Unternehmen brauchen gesunde Unternehmer:innen

    Burnout bei Führungskräften ist kein individuelles Versagen – es ist ein strukturelles Warnsignal. Wer stark führen will, muss sich auch um die eigene Stärke kümmern.

    Die gute Nachricht: Sie können vorbeugen. Durch smarte Arbeitsmodelle, bewusste Selbstführung und echten Austausch auf Augenhöhe.

    TAB begleitet Sie auf diesem Weg – mit Erfahrung, mit Praxisbezug und mit einem Netzwerk, das versteht, was Sie täglich leisten.