Delegieren Sie Einzelaufgaben und ganze Themenfelder an Ihre Mitarbeiter:innen und behalten Sie trotzdem so viel Kontrolle über die Entscheidungen, wie Sie wünschen. Regeln Sie Entscheidungsspielräume individuell.
Nicht jede/r Mitarbeiter:in ist gleich
Mitarbeiter:innen sind verschieden. Sie haben unterschiedlich viel Erfahrung, sind unterschiedlich geschickt und nicht jeder Typ Mensch ist für jede Aufgabe geschaffen. Da macht es Sinn, bei der Delegation von Aufgaben variabel sein zu können.
Nicht jede Thematik ist gleich
Je nach Thematik möchten Sie in Ihrem Unternehmen mehr oder weniger tief in die Entscheidungsfindung mit einbezogen sein. Manche Dinge sollen ruhig andere entscheiden. Bei anderen Themen wollen Sie auf alle Fälle das letzte Wort haben.
Halten Sie klar und eindeutig fest, wer wie weit gehen darf
In seinem Buch „Management 3.0“ stellte Jurgen Appelo 2011 das „Delegation-Board“ vor und definiert 7 Stufen der Entscheidungsfindung. Durch Einsatz dieser Stufen ist es möglich, extrem genau und transparent zu kommunizieren, wie Entscheidungen ablaufen sollen. Hier die Stufen:
Stufe 1: „Tell“ – Sie entscheiden selbst
Innerhalb Ihres Verantwortungsbereiches entscheiden Sie Dinge selbst, ohne mit anderen darüber sprechen zu müssen.
Stufe 2: „Sell“ – Sie entscheiden und erklären Ihre Entscheidung
Bei einmaligen, größeren oder sichtbaren Entscheidungen ist es oft sinnvoll, dass Sie erläutern, warum Sie so entschieden haben. Das führt zu mehr Transparenz und Ihre Entscheidungsgrundlagen werden klarer. Mitarbeiter:innen fällt es leichter, in Ihrem Sinne zu entscheiden, wenn sie verstehen, warum Sie tun, was Sie tun.
Stufe 3: „Consult“ – Sie lassen sich beraten und entscheiden danach selbst
In dieser Entscheidungsstufe entscheiden Sie immer noch selbst, aber Sie konsultieren vorher Ihre Mitarbeiter:innen, um deren Meinung zu hören. Das liefert Ihnen zusätzliche Informationen und Denkanstöße.
Stufe 4: „Agree“ – Sie einigen sich
Ab hier geben Sie die Entscheidung mit in andere Hände. Sie einigen sich mit Ihrem/Ihrer Mitarbeiter:in oder Ihrem Team auf eine Lösung. Diese Art der Entscheidungsfindung bietet sich an, wenn die Mitarbeiter:innen möglichst intensiv hinter der Entscheidung stehen sollen. Ebenso bei Fragen der gemeinsamen Zusammenarbeit.
Stufe 5: „Advise“ – Sie beraten Ihre Mitarbeiter:innen, diese entscheiden danach
Vielleicht ist es wichtig, Ihr Wissen mit einzubeziehen, oder zu hören, wie in der Vergangenheit mit solchen Themen umgegangen wurde.
Stufe 6: „Inquire“ – Ihre Mitarbeiter:innen entscheiden selbständig……
……und erklären Ihnen anschließend, weshalb sie so entschieden haben.
Dies ist gut als letzte Stufe geeignet, bevor Sie neue Mitarbeiter:innen komplett in selbständige Entscheidungen entlassen, oder bei Einzelentscheidungen, die auch Sie später vor Kund:innen oder Mitarbeiter:innen erklären müssen.
Stufe 7: „Delegate“ – Sie delegieren die Entscheidung komplett in den Aufgabenbereich Ihrer Mitarbeiter:innen
Die meisten operativen Entscheidungen sollten baldmöglichst in einem festen Verantwortungsbereich landen und von dem/der zuständigen Mitarbeiter:in selbständig entschieden werden. Dieser hat dann volle Verantwortung und Verantwortlichkeit.
Diese Entscheidungen können schnell und routiniert getroffen werden.
„Delegation Board“ – die Übersicht
Unternehmen, die Ihre Entscheidungskultur möglichst transparent machen wollen, erstellen sogenannte „Delegation-Boards“ Übersichten, in denen geregelt ist, wie einzelne Themen entschieden werden. Diese Übersicht ist dann allen Mitarbeiter:innen im Unternehmen zugänglich.
Dabei gibt es kein richtig und falsch. Experimentieren Sie damit, in den Stufen immer weiter nach unten zu wandern. Sie werden positiv überrascht sein!
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