Ihre Nachfolge im Unternehmen: in 5 Schritten zum Erfolg

  • Unternehmensnachfolge
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Um Ihre Nachfolge im Unternehmen aktiv zu steuern und das Heft des Handelns selbst in der Hand zu behalten, benötigen Sie eine gute Vorbereitung und die Zeit, diese nachhaltig und Schritt für Schritt auch umzusetzen.

Die wenigsten Unternehmer*innen werden rechtzeitig aktiv

Als Unternehmer*innen zeichnen wir uns dadurch aus, tagtäglich aktiv die Geschicke unseres Unternehmens selbst zu bestimmen. Wir warten nicht ab, wir handeln proaktiv. Beim Thema unserer eigenen Unternehmensnachfolge fällt uns das manchmal schwer. Dabei benötigt eine gute Unternehmensübergabe vor allem Zeit, um bestehende Werte zu erhalten und neue Werte zu schaffen. 

Hier kommen fünf Schritte zur erfolgreichen Unternehmensnachfolge und die wichtigsten Fragen dazu: 

Schritt 1: Der Blick zurück

„Ein Familienunternehmen ist wie ein Kind, das man aufwachsen sieht und das man begleitet und unterstützt.“ (Michael Otto) Es hat seine eigene Vergangenheit, Werte und Traditionen. Sich diese bewusst zu vergegenwärtigen vermeidet Brüche und stellt Kontinuität im Wandel sicher, für Kund*innen, Lieferanten, Mitarbeiter*innen und letztlich auch für uns selbst.

  • Warum wurde das Unternehmen gegründet?
  • Wie hat sich das Unternehmen entwickelt? 
  • Wo steht das Unternehmen heute? 

Schritt 2: Der Blick nach vorne – auch und gerade für sich selbst

Sich die eigenen Ziele, Träume und Wünsche, aber auch Grenzen für die Zeit nach dem aktiven Unternehmertum zu verdeutlichen, hilft die richtigen Entscheidungen zu treffen. 

  • Wie sieht meine finanzielle Situation aus? 
  • Welche Rolle spielt mein Unternehmen bei meiner privaten Altersvorsorge? 
  • Wie möchte ich meine neu gewonnene Freiheit gestalten? 

Schritt 3: Unternehmensbewertung – was ist mein Unternehmen wert? 

Die Unternehmensbewertung erfüllt im Rahmen der Unternehmensnachfolge verschiedene Zwecke. Sie dient in allen Fällen zunächst der Standortbestimmung und ermöglicht den Abgleich mit Schritt 2 und den sich daraus ergebenden finanziellen Erfordernissen. Darüber hinaus dient sie als Orientierung bei der Kaufpreisfindung innerhalb und außerhalb der Familie und unterstützt, geschickt eingesetzt, die eigene Verhandlungsposition und -argumentation beim externen Verkauf. 

Schritt 4: Die Wahl der passenden Unternehmensnachfolge

Nur wenn die angestrebte Form der Unternehmensnachfolge zur gegenwärtigen und zukünftig angestrebten Lebenssituation passt, ist diese auch erfolgreich. Daher sind alle nachfolgenden Fragen zur Wahl der „richtigen“ Unternehmensnachfolge stets nicht nur losgelöst für sich selbst zu beantworten, sondern immer in den Kontext der Überlegungen aus Schritt 1 und Schritt 2 zu setzen. Die wichtigsten lauten wie folgt:

  • Habe ich eine/n geeignete/n Nachfolger*in innerhalb der Familie – und geeignet meint nicht nur gewünscht seitens des/der Nachfolger*in und des/der Unternehmer*in, sondern auch objektiv befähigt? Woran mache ich das fest? 
  • Welche Meilensteine definieren wir auf dem Weg der schrittweisen Übergabe (zeitlich und finanziell)? 
  • Wie gehen wir mit Konflikten um? Wer hat welche Freiheiten, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten? 
  • Möchte ich als Beirat meine Erfahrung dem Unternehmen auch weiterhin zur Verfügung stellen oder in dieser Funktion sogar bei wichtigen strategischen Themen mitentscheiden? 

Ein gemeinsames Verständnis zu all diesen Fragestellungen und klare, schriftliche Regelungen sind hier unabdingbar. 

Schritt 5: Die Umsetzung – Kommunikation als Schlüssel zum Erfolg

Ein Maßnahmenplan mit allen Aufgaben, Verantwortlichkeiten, Terminen und Meilensteinen stellt die Grundlage einer erfolgreichen Unternehmensnachfolge dar. Er berücksichtigt vertragliche, gesellschaftsrechtliche, finanzielle und steuerliche Belange ebenso wie die Erwartungen und Belange der Kund*innen, Lieferanten und Mitarbeiter*innen. Er ist also nach innen und außen gerichtet.

Gut kommunizieren ist das A & O

Die Kommunikation all dieser Schritte und deren Auswirkungen steht dabei im Mittelpunkt. Dies gilt insbesondere für die Kommunikation mit den Mitarbeiter*innen und der zweiten Führungsebene, die in ihrer Bedeutung noch deutlich vor der Kommunikation der Unternehmensnachfolge an die Kund*innen zu sehen ist. Unternehmensnachfolgen scheitern oft nicht an fehlender Akzeptanz der Kund*innen, sondern an fehlender Kommunikation an die und falschen Erwartungen der Mitarbeiter*innen aus einer fehlerhaften, ungenauen oder nicht regelmäßigen Kommunikation.

Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Erfolgreiche Unternehmer*innen beschäftigen sich frühzeitig mit den o.g. Schritten, idealerweise drei bis fünf Jahre vor dem angestrebten Termin zur Übergabe.

Um Ihnen eine Hilfestellung zu geben, werde ich mich mit ausgewählten wesentlichen Aspekten in meinen nächsten Blogbeiträgen näher befassen. Wenn Sie zwischenzeitlich schon Unterstützung benötigen, Feedback geben oder Anregungen mitteilen möchten, melden Sie sich jederzeit gerne bei mir persönlich. Ich freue mich darauf, von Ihnen zu hören.