Familienunternehmen sind oft seit Generationen erfolgreich unterwegs. Und sie haben ihre ganz eigene Dynamik, folgen nicht selten auch ganz eigenen Regeln. Wo Menschen, die auch im Privatleben eng miteinander verbunden sind, am Arbeitsplatz Hierarchien, Projektgruppen oder Entscheidungsgremien bilden, entstehen sehr spezielle Herausforderungen, die Segen und Fluch fürs Unternehmen bedeuten können.
In fast jedem Treffen eines TAB Unternehmer-Boards kommen diese speziellen Themen von Familienunternehmer*innen auf den Tisch. Nicht selten geht es dabei auch um das Thema Nachfolge bzw. das Miteinander der verschiedenen Generationen im Unternehmen. Einer unserer TAB-Coaches aus den USA, Doug Rouf, moderierte vor kurzem einen Austausch zwischen Familienunternehmer*innen, aus der sich die fünf wichtigsten Erfolgsrezepte heraus kristallisierten. Und diese haben auch auf unserer Seite des Atlantiks Gültigkeit – hier sind sie:
Erfolgstipp Nr. 1: Wenn die nächste Generation einsteigt, sollte sie ganz unten an der Basis anfangen. Das kann Lagerarbeit oder am Band stehen bedeuten. Dies steigert ganz wesentlich den Respekt seitens der Mitarbeiter*innen und hat zudem zur Folge, dass der Blick für alle Unternehmensbereiche geschärft wird.
Erfolgstipp Nr. 2: “Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps”. Wer vom ersten Tag an nach dieser Devise handelt, der trennt klar zwischen Firmen- und privaten Themen. Dies gilt auch insbesondere, wenn Familienmitglieder Aushilfsjobs im Unternehmen übernehmen, beispielsweise als Schüler*innen oder Student*innen. Mangelnde Erfahrung in der Arbeitswelt macht die Trennung von Firmen- und Familienthemen nicht einfacher.
Erfolgstipp Nr. 3: Es ist durchaus sinnvoll, dass angestellte Familienmitglieder nach und nach unterschiedliche Abteilungen des Unternehmens durchlaufen, selbst wenn sie nicht alle zum Ausbildungsprofil passen. So wird deutlich, wo individuelle Schwächen liegen, die dann bei der späteren Übernahme von Führungspositionen im Unternehmen kompensiert werden müssen.
Erfolgstipp Nr. 4: Man kann sich die Nachfolgerin oder den Nachfolger aus der Familie nicht passgenau fürs Unternehmen bestellen. Manchmal muss man auch akzeptieren, dass Sohn, Tochter, Neffe oder Nichte einfach nicht dafür gemacht sind, das Unternehmen weiterzuführen.
Erfolgstipp Nr. 5: Überprüfen Sie Ihre eigenen Erwartungen: es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sie aufgrund der persönlichen Nähe zu mitarbeitenden Familienmitgliedern unrealistisch oder zumindest verzerrt sein können. Seien Sie auf positive Überraschungen ebenso vorbereitet wie auf Enttäuschungen. Passen Sie dementsprechend laufend Ihre Erwartungen sowie Ihre Planung an. Gehen Sie davon aus, dass die andere Seite dies auch tun wird.
Was sind Ihre Erfahrungen? Und was ist Ihr wichtigster Tipp, wenn es um eigene Familienmitglieder im Unternehmen geht?