Wer ist die Person hinter der Bewerbung? Mit diesen Fragen finden Sie es heraus

  • Bewerbungsgespräch
Christian Koehler Entrepreneur und Business Coach
Seine Geschäftspartner schätzen ihn als belastbaren, innovativen, detailversessenen Macher, der immer einen stimmigen Plan und außergewöhnliche Lösungen parat hat.

In einigen früheren Blogs habe ich schon über wichtige Aspekte des Einstellungsgespräches geschrieben, wie z.B. Einsatz der STAR-Fragetechnik, Durchführung von Arbeitsproben oder das Überprüfen der Referenzen. Es gibt jedoch weitere Fragen, die man noch im Gespräch nutzen sollte, um herauszufinden, ob der/die Bewerber:in denn wirklich passt.

Hier meine Favoriten für weiterführende Fragen:

Zu Beginn des Gespräches erfolgt die kurze Vorstellung der firmenseitigen Teilnehmer:innen am Gespräch sowie der Firma und der Position. Dann folgen die Fragen an den/die Bewerber:in:

„Mit welchen Gedanken sind Sie heute zu uns gekommen?“
Das ist ein guter Einstieg zu Beginn des Gespräches, um zu sehen, wie sich derjenige vorbereitet hat und auch, welche Erwartung besteht. Wenn da zu allgemeine Antworten kommen, ergänzen Sie gerne mit: „Warum bewerben Sie sich bei uns?“ Da finden Sie heraus, ob derjenige nur einen Job sucht, oder warum er wirkliches Interesse hat.

„Erzählen Sie etwas zu sich, insbesondere, warum Sie die bisherigen Entscheidungen in Ihrem Berufsleben getroffen haben.“
Also nicht nur, was jemand gemacht hat, sondern auch warum er sich so entschieden hat. Wenn der/die Bewerber:in noch im ungekündigten Arbeitsverhältnis ist, hinterfragen Sie besonders die Motivation, zu Ihnen zu wechseln.

Dann stelle ich Fragen nach der STAR-Methode und vertiefe dann mit einigen der folgenden Fragen:

„Wie würde Sie Ihr bester Freund (oder Freundin/Partner/Vater etc.) beschreiben?“
Die Standard-Frage nach Stärken / Schwächen finde ich langweilig; durch diese Frage kommen oft andere Erkenntnisse dazu. Wenn Sie da nur Positives hören, ergänzen Sie es gerne mit: „wenn ihr bester Freund Ihnen eine Sache sagen würde, die ihn an Ihnen richtig stört, was wäre das?“

„Wie sieht Ihr idealer Arbeitstag aus?“
Dadurch sollten Sie interessante Einblick in Arbeitsverständnis, Neigungen und Zielorientierung des/der Bewerber:in bekommen.

„Welcher Ihrer bisherigen Vorgesetzten war der Beste und warum?“
Das ist eine Frage für Bewerber*innen, die im Gespräch Kritisches zu früheren Arbeitgeber:innen sagen, um herauszufinden, ob man es ihnen überhaupt recht machen kann…Und eine gute Frage für Führungskräfte, um Führung zu reflektieren.

„Was machen Sie, wenn Sie nicht arbeiten?“
Wichtig, um noch mehr vom Menschen kennenzulernen.

„Was fällt Ihnen leicht?“
Das ist eine ähnliche Frage wie die obige Frage zu den Stärken aus Sicht des Freundes. Ich stelle diese Frage gerne, weil eher unerwartet und oft ein interessanter Abgleich zur ersten Antwort.

„Wie stellen Sie sich die ersten Monate bei uns vor?“
Da erkennen Sie, wie sehr sich der/die Bewerber:in bereits mit der Rolle identifiziert und wie aktiv er das Ganze angehen würde.

Und die Fragen der Bewerber:innen?
Spätestens jetzt möchte ich von dem/der Bewerber:in wissen, welche Fragen er hat. Zum Ende des Gespräches stelle ich gerne noch folgende Fragen, um das Bild abzurunden:

>>> „Was meinen Sie, welchen Eindruck haben Sie heute auf uns gemacht?“
>>> „Warum sollten wir uns für Sie entscheiden?“
>>> „Was müssen wir als Firma tun, um Sie langfristig motiviert zu halten?“

Mit diesen Fragen werden Sie wirklich viel über den/die Bewerber:in und seine Passung zu Ihrem Unternehmen herausfinden. Bitte gestalten Sie es nicht als Kreuzverhör, sondern als ein wertschätzendes, vertieftes Kennenlernen auf Augenhöhe, damit am Ende Beide eine gute Entscheidung treffen können.

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