Wer in der Geschwindigkeit des digitalen Zeitalters unternehmerische Fahrt aufnehmen will, dessen Führungskompetenzen sollten ebenso den Anschluss wahren. Die gute Nachricht ist: Hierfür müssen Unternehmer*innen keine digitalen Enthusiasten sein. Doch lohnt es sich, das eigene Führungsvermögen auf den Prüfstand zu stellen. Diese Tipps bringen Führung auf die digitale Spur und Teams in Stellung!
Der digitale Wandel bringt nicht zuletzt Führungsrollen ins Wanken. Die Spezies der allwissenden Unternehmer*innen, die vor nicht allzu langer analoger Zeit mit Autorität und Wissenshoheit glänzen konnten, hat mit einem digitalen Handstreich ausgedient. Es ist längst kein Geheimnis mehr: Wer Führung nicht an geänderten Bedingungen vorbei inszenieren will, der ist als Kommunikationsexperte, Systemarchitekt und Gestalter von Zusammenarbeit gefragt.
Doch wie bietet man seinem Team Orientierung inmitten der digitalen Revolution? Denn Schnelllebigkeit und Informationsfluten wecken die menschliche Sehnsucht nach Sicherheit und Halt. Wie also gelingt erfolgreiches Führen im digitalen Zeitalter?
1. Lebendige Kommunikation stiften
Die Kommunikation ist Fundament und Körperkreislauf eines Unternehmens. Erfolgreiche Unternehmer*innen kommunizieren mit ihren Mitarbeiter*innen auf Augenhöhe. Das stärkt Engagement, Vertrauen und fördert die Kreativität im Team. Lebendige Kommunikation ist mehr als bloße Information und zunächst eine Frage der Kenntnis um Möglichkeiten. Rituelle Morgenmeetings oder Teambesprechungen sind weitverbreitete Formate. Eine Fülle ergänzender Instrumentarien bringt zudem, klug eingesetzt, unternehmerische Kommunikation zum Fließen (siehe hierzu TAB-Whitepaper „Kommunikation in Unternehmen“).
2. Alles klar: transparente Ziele und Abläufe
Erfolgreiche Führung bedeutet auch: JA zur Teamarbeit. Und die gelingt dort, wo Ziele und Abläufe kollektiv abgeleitet sowie kommuniziert werden. Und wo jedem im Team klar ist, wie sein persönlicher Beitrag aussehen könnte. Für Führungskräfte heißt dies, dass sie ihren Mitarbeiter*innen vertrauen, sich in Delegation üben, sowie Verantwortung loslassen und übertragen. Klare Strukturen sorgen nicht nur für klare Verhältnisse und Effizienz, sondern beugen zudem Konflikten vor.
3. Führungskräfte als Berater und Coach ihres Teams
Unternehmer*innen lösen sich schrittweise von operativen Aufgaben und statten ihr Team mit Verantwortung sowie wachsendem Gestaltungsspielraum aus. Eine solche Führungsleistung wird angetrieben von unternehmerischen Zielen und dem Willen, Mitarbeiter*innen Erfolg und Perspektiven im Unternehmen zu bieten. Diese Art der Menschenführung ist eine Aufforderung zu kritischem Denken und setzt voraus, dass Unternehmer*innen von ihren Mitarbeiter*innen als fachlich und sozial kompetente Partner*innen geschätzt werden. Wer sich als Berater*in oder Coach seines Teams versteht, kennt das individuelle Leistungsvermögen und die Lernkurven seiner Mitarbeiter*innen. Diese Unternehmer*innen sind kompetente Beobachter*innen und kluge Zuhörer*innen, stehen zur Seite bei Misserfolgen, Konflikten oder fordernden Entscheidungen.
4. Kultur des Vertrauens und des Feedbacks
Wer regelmäßig Feedback zu seiner Arbeit erhält, auch in Form von Lob, der kann Kritik annehmen und begreift sie als Chance für die eigene Entwicklung. Fehlersuche und Bestrafung sind ausgediente Requisiten eines überdauerten Führungsverständnisses. Ehrlichkeit, der gemeinsame Blick nach vorn und kollegiales Verhalten hingegen fördern ein Klima des Querdenkens, der Selbstverwirklichung und Weiterentwicklung. Motivation und Identifikation gedeihen dort, wo Menschen frei von Druck dem Sog einer fruchtbaren Unternehmenskultur folgen.
5. Zuwachs im Team ist kollektive Entscheidung
Wer Teamarbeit als Schlüssel unternehmerischen Erfolgs begreift, der sollte seine Mitarbeiter*innen auch bei anstehenden Personalentscheidungen ins Boot holen. Ob ein Bewerber das Zeug zum festen Platz im Unternehmen hat, lässt sich bei einigen Tagen Probearbeit leicht feststellen. Das kollektive Votum beschert neuen Mitarbeiter*innen nachweislich mehr Akzeptanz im Team oder bewahrt schon mal vor teuren Fehlentscheidungen.
6. Führungskräfte als Beziehungsmanager und Möglichmacher
Führungskräfte müssen weder allwissend sein noch im Alleingang komplexe Lösungen aus dem Ärmel zaubern können. Erfolgreich führen bedeutet viel mehr, dass die richtigen Ressourcen erkannt, mobilisiert und auf den Weg gebracht werden. Mit einem Blick auf das Wissen in den unendlichen Tiefen des Internets wird klar, dass keiner alle Lösungen kennen und überblicken kann. Was zählt, ist vielmehr die Fähigkeit, effiziente Lösungsprozesse in Gang zu setzen. Das Loslassen von Hierarchien und Positionen zugunsten ergebnisorientierter sozialer Dichte ist nicht zuletzt eine Investition in die Effizienz und Hochkultur eines Unternehmens.
So gesehen verdanken wir der Digitalisierung Überraschendes:
Sie rückt die Sehnsucht nach menschlichen Werten und soziale Bedürfnisse ins Zentrum von Führungsgelingen. Im analogen Zeitalter gern von der Top-down Mentalität verdrängt, avancieren soziale Kompetenzen heute zum Erfolgsfaktor von Führung. Algorithmen sind keine Träger von Empathie. Menschliche Führungsstärke hingegen hat Präsenz und Bedeutung jenseits aller Gigabyte. Führung ist ein weites, facettenreiches Thema. Die damit einhergehenden Kompetenzen, Erfolgsmuster und Erfahrungen sind fortwährende, sich wandelnde Gegenstände des Austausches in den monatlichen TAB-Boards. Hier profitieren Unternehmer*innen aller Branchen gleichermaßen von individuellen Lösungs- und Gestaltungswegen erfolgreicher Führung in fordernden digitalen Zeiten.
- Worauf es ankommt, wenn Sie sich aus der Selbständigkeit zum Unternehmer*in entwickeln
- Welche Rolle Ihr “Warum” für Sie und Ihr Unternehmen spielt
- Wie Sie wieder aktiv AN Ihrem Unternehmen arbeiten können