Warum dieser Artikel für (zukünftige) Franchise-Nehmer entscheidend ist: Franchising wirkt auf den ersten Blick wie ein Abkürzungssystem zum Unternehmertum – bewährtes Geschäftsmodell, klare Strukturen, starke Marke. Doch wer mit den falschen Erwartungen startet, riskiert nicht nur finanzielle Verluste, sondern auch persönliche Enttäuschung. In diesem Artikel zeigen wir die 5 gefährlichsten Erwartungen an ein Franchise, die immer wieder zu Scheitern führen – und geben Ihnen pragmatische Impulse, wie Sie diese Denkfehler vermeiden. Ob Sie sich bereits für ein Franchise-Modell interessieren, kurz vor dem Einstieg stehen oder bestehende Zweifel klären möchten: Dieser Beitrag hilft Ihnen dabei, realistische Perspektiven zu entwickeln – und strategisch klüger zu handeln.
1. Erwartung: „Das Franchise kümmert sich um alles“
Viele gehen davon aus, dass sie im Franchise-System wie in einem Rundum-sorglos-Paket landen. Von Marketing über Personal bis hin zur Standortwahl – alles erledigt die Zentrale. Die Realität: Sie übernehmen unternehmerische Verantwortung.
Was tatsächlich stimmt: Ein gutes Franchise bietet klare Prozesse, Tools und Unterstützung. Aber die Umsetzung liegt bei Ihnen. Sie entscheiden über lokale Strategien, stellen Mitarbeitende ein, führen Teams – und tragen das wirtschaftliche Risiko.
TAB-Tipp: Überlegen Sie sich im Vorfeld, ob Sie bereit sind, unternehmerisch zu denken. Holen Sie sich Peer-Feedback – z. B. durch den Austausch mit erfahrenen Unternehmer:innen, etwa in einem TAB Board – ein erprobtes System – und Raum für unternehmerisches Handeln. Doch was bedeutet das konkret für angehende Franchise-Nehmende?

2. Erwartung: „Ich werde schnell reich“
Warum diese Erwartung gefährlich ist: Viele Franchise-Nehmer unterschätzen die Anlaufzeit und überschätzen die kurzfristigen Gewinne. Sie glauben, die Marke allein generiert automatisch Umsatz.
Was tatsächlich stimmt: Auch im Franchise brauchen Sie einen klaren Businessplan, Kapitalpuffer und Geduld. Die erste Phase ist oft von Investitionen, Personalaufbau und Markenetablierung geprägt.
TAB-Tipp: Arbeiten Sie mit realistischen Prognosen. Nutzen Sie professionelle Tools zur Finanzplanung – oder diskutieren Sie Ihre Planung in einem Peer Advisory Board, um Risiken früh zu erkennen.
3. Erwartung: „Ich muss nicht verkaufen – das läuft von selbst“
Warum diese Erwartung gefährlich ist: Der Glaube, dass durch die bekannte Marke automatisch Kundschaft kommt, ist weit verbreitet. Doch auch im Franchise ist aktive Kundengewinnung unerlässlich.
Was tatsächlich stimmt: Franchisegeber stellen oft Materialien und Marketingstrategien bereit – doch der Erfolg hängt stark vom lokalen Engagement ab. Vertrieb, Netzwerken und Kundenbindung sind Ihre Aufgabe.
TAB-Tipp: Reflektieren Sie Ihre Verkaufsstärke. Falls diese nicht zu Ihren Kernkompetenzen gehört: Denken Sie über gezielte Schulungen oder Mentoring nach.
4. Erwartung: „Ich kann endlich mein eigenes Ding machen“
Viele wollen sich im Franchise selbst verwirklichen – und stoßen dann auf strikte Vorgaben. Vom Corporate Design bis zur Produktgestaltung ist vieles vorgegeben.
Was tatsächlich stimmt: Franchising bietet strukturiertes Unternehmertum – aber keine völlige Freiheit. Die Stärke der Marke entsteht durch Konsistenz. Wer zu viel individualisieren will, gefährdet den Systemerfolg.
TAB-Tipp: Fragen Sie sich ehrlich: Sind Sie bereit, innerhalb fester Regeln unternehmerisch zu agieren? Oder möchten Sie wirklich ein eigenes Konzept entwickeln?.
5. Erwartung: „Der Franchisegeber sagt mir schon, was zu tun ist“
Warum diese Erwartung gefährlich ist: Franchise-Nehmer sind keine angestellten Filialleiter. Wer darauf wartet, dass jemand „von oben“ Entscheidungen trifft, verliert wertvolle Zeit – und oft auch den Anschluss.
Was tatsächlich stimmt: Franchisegeber stellen Strukturen bereit – aber erwarten Eigeninitiative, Entscheidungsfreude und Führungsstärke. Sie handeln als Unternehmer: mit allem, was dazugehört.
TAB-Tipp: Entwickeln Sie Ihre Führungsqualitäten weiter. Peer-Coaching und unternehmerische Reflexion helfen Ihnen, selbstbewusst Entscheidungen zu treffen – auch in komplexen Situationen.
Fazit: Erfolg im Franchise beginnt im Kopf
Wer mit dem richtigen Mindset in ein Franchise einsteigt, erhöht die Erfolgschancen deutlich. Die Marke, das System und die Unterstützung sind Werkzeuge – aber keine Garantie.
Stellen Sie sich daher vor dem Einstieg folgende Fragen:
- Bin ich bereit, selbst unternehmerisch zu handeln?
- Habe ich einen realistischen Blick auf Aufwand, Risiko und Gewinn?
- Kenne ich meine Stärken – und weiß, wo ich Hilfe brauche?
TAB unterstützt Unternehmer:innen, die Klarheit gewinnen, Verantwortung tragen und ihre Ziele langfristig erreichen wollen. In unseren Peer Boards und Coachings fördern wir den offenen Austausch, ehrliches Feedback und nachhaltige Strategien – auch beim Einstieg in neue Geschäftsmodelle.
Handlungsempfehlungen: So vermeiden Sie Franchise-Fallen
✔ Informieren Sie sich gründlich: Sprechen Sie mit bestehenden Franchise-Nehmer:innen, lesen Sie Franchise-Verträge genau und prüfen Sie das Geschäftsmodell auf Herz und Nieren.
✔ Bereiten Sie sich vor: Entwickeln Sie einen fundierten Businessplan mit realistischen Annahmen – und holen Sie sich frühzeitig Sparringspartner:innen an die Seite.
✔ Nutzen Sie Netzwerke: Der Austausch mit anderen Unternehmer:innen – z. B. in einem TAB Peer Advisory Board – gibt Ihnen Einblicke, auf die Sie allein nie kommen würden.
