Warum Sie ohne Personalplanung den Fortbestand Ihres Unternehmens gefährden

  • Bunte Holzfiguren
Christian Koehler Entrepreneur und Business Coach

Seine Geschäftspartner schätzen ihn als belastbaren, innovativen, detailversessenen Macher, der immer einen stimmigen Plan und außergewöhnliche Lösungen parat hat.

Viele Unternehmer:innen erzählen mir, dass es ja reicht, zu agieren, wenn ein Mitarbeiter:in ausscheidet, bzw. wenn ein neues Teammitglied gebraucht wird. Dem widerspreche ich, denn zum einen ist es ja nicht so einfach, offene Stellen schnell zu besetzen und zum anderen können Sie mit ein wenig Planung wichtige Weichen für besseren wirtschaftlichen Erfolg Ihres Unternehmens stellen.

Hier meine TOP Fragen, für die Sie sich wenigstens einmal im Jahr Zeit & Ruhe nehmen sollten:

1. Wie werden sich die Anforderungen an Ihre Firma im Markt entwickeln?

>> Technologische Neuerungen, v.a. unter dem Stichwort Digitalisierung, werden einen großen Einfluss auf fast jedes Geschäftsmodell haben.

  • Können Sie durch neue Wege effizienter werden?
  • Welche Leistung werden Ihre jetzigen und zukünftige Kund:innen in drei bis fünf Jahren von Ihnen erwarten?
  • Was bedeutet das für die Anzahl und Qualifizierung  Ihrer bestehenden Mitarbeiter:innen?
  • Was bedeutet das für die Anforderungsprofile neuer Belegschaft?

2. Haben Sie wichtiges Know-How redundant vorhanden bzw. so organisiert?

Leistungsträger sind auf dem Markt sehr gefragt. Viele Mitbewerber sehen es so, dass ihr „bestes Pferd im Stall“ doch in deren Firma besser aufgehoben wäre und versuchen auf vielen Wegen die Abwerbung.

  • Wie sind Sie auf Abwerbungen vorbereitet? Also zum einen mit einer hohen Nähe zu Ihren Mitarbeiter:innen und deren Bedürfnissen, damit Abwerbeversuche gar nicht fruchten…
  • Andererseits: haben Sie einen Plan B? Grundsätzlich ist es richtig, wichtiges Know-How wenigstens doppelt in der Firma zu haben.

Bei der Beschäftigung mit dieser Frage findet man allerdings neben Lösungen zur Qualifizierung / Weiterbildung anderer Mitarbeiter:innen oft auch gute Lösungen außerhalb der eigenen Firma: den eigenen Buchhalter kann auch die Steuerberatungsfirma für eine gewisse Zeit ersetzen (wenn diese Firma in entsprechender Größe und Professionalität aufgestellt ist). Die eigene IT kann in vielen Fällen günstiger und insgesamt sicherer komplett an eine externe Firma vergeben werden.

3. Kennen Sie die Lebensplanung Ihrer Mitarbeiter:innen?

Nutzen Sie die Mitarbeitergespräche (nicht nur das jährliche Gespräch, auch andere Vier-Augen-Gespräche), um mehr über die Lebensplanung Ihre Teammitglieder zu erfahren.

  • Es gibt viele Möglichkeiten, die dazu führen, dass der/die  Mitarbeiter:in Ihnen für kurze, längere Zeit oder gar nicht mehr zur Verfügung steht:
  • Stichworte wie Weiterbildung/Studium, Familienplanung, Kur, Operationen, Renteneintritt etc. fallen einem da ein.
  • Je früher Sie etwas wissen, desto besser können Sie sich darauf einstellen.

4. Sind Ihre Gehälter und Zusatzleistungen marktgerecht?

Haben Sie da ein Ohr am Markt, mit welchen Angeboten die einschlägigen Mitbewerber:innen werben, um nicht den Kürzeren zu ziehen.

  • Ein kreativer (aber nicht ganz netter) Ansatz dazu ist es, ein Xing- oder LinkedIn-Profil mit Daten Ihres Ideal-Mitarbeiters unter erfundenen Kontaktdaten zu pflegen und zu sehen, mit welchen Angeboten Personalberater und Mitbewerber den Kontakt aufnehmen.

5. Planen Sie Investitionen in Personalgewinnung?

Auch wenn Sie gerade nicht auf der Suche nach Mitarbeiter:innen sind, können Austritte, die Sie ersetzen müssen, schneller kommen als man denkt.

Seien Sie darauf vorbereitet:

  • Haben Sie definiert, wofür Sie als Arbeitgeber stehen und was Sie Mitarbeiter:innen bieten?
  • Sind Sie damit wirklich ein attraktiver Arbeitgeber?
  • Würde man auf Ihrer Website solche aussagekräftige Informationen zu Ihnen als Arbeitgeber finden? Erhält der Bewerber dort ein klares Bild, wie es ist, in Ihrer Firma zu arbeiten? Wenn nicht, ist es wichtig, dass Sie hier investieren, denn ein/e ernsthafter Bewerber:in sucht genau diese Informationen.
  • Sie wissen, welche Kanäle der Bewerberansprache für Ihre Firma am effektivsten und effizientesten sind?
  • Sie haben das vorbereitet, so dass Sie schnell agieren können, wenn nötig? Wenn nicht, investieren Sie in diese Vorbereitung und budgetieren Sie Geld für die Maßnahmen.

Ja, viele Fragen, deren Beantwortung sicher nicht leicht fällt. Es lohnt sich, denn diese Fragen anzugehen gehört zu den entscheidenden Unternehmertätigkeiten, um die Zukunft Ihres Unternehmens erfolgreich zu gestalten.

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