Die Kraft der Vielfalt: Diversity in kleineren Unternehmen managen

  • Diversity im Unternehmen
Adalbert Kurkowski

Der Begriff Diversity ist heute in aller Munde. Diversity heißt Vielfalt. Wir leben in einer Welt, in der die Vielfalt unumstritten besteht und wir zunehmend mehr darüber lernen. Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur, Alter, Geschlecht, sexueller Orientierung und Identität, Glaubensrichtung und Weltanschauung, sozialer Herkunft sowie physischen und psychischen Fähigkeiten leben und arbeiten in unserer Gesellschaft. Sie sind Mitarbeiter:innen, Kund:innen und Partner:innen unserer Unternehmen. Diversity ist (gelebte) Realität.

Diversity: wirtschaftliche Notwendigkeit 

Es liegt also an uns, einen Nutzen aus genau dieser Vielfalt in Deutschland und weltweit zu ziehen. Dabei handelt es sich nicht nur um eine Frage der gesellschaftspolitischen Verantwortung. Tatsächlich wird sie auf lange Sicht eine wirtschaftliche Notwendigkeit sein. Denn der demografische Wandel, die Digitalisierung und der gesellschaftliche Wandel werden sich unmittelbar auf die Zukunft des Mittelstandes auswirken.  Die Erfahrung lehrt, wie auch Studien deutlich zeigen: Wer jetzt auf vielfältige Belegschaften setzt, legt einen wichtigen Grundstein für die Zukunftsfähigkeit des eigenen Unternehmens.

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Vorteil Vielfalt – Was die Investition in Vielfalt bringt

Diversity Management beginnt mit genau dieser Erkenntnis: Vielfalt ist Gewinn. Ein Gewinn, der nicht nur in der Zahl zusätzlicher Fachkräfte liegt, sondern auch in dem individuellen Potenzial der unterschiedlichen Arbeitnehmenden. 

Effizienzsteigerung durch unterschiedliche Sichtweisen

Denn divers aufgestellte Teams verfügen über starke wirtschaftliche Kräfte und smartes Potenzial in Bezug auf Problemlösung, Kreativität, Produktivität, Kommunikation und Innovation. Sie bringen unterschiedliche Sichtweisen ein, die oft schneller zu Ergebnissen und innovativen Produkten führen (Effizienzsteigerung).

Neue Zielgruppen und Märkte erschließen

Auch können Organisationen, die Angestellte mit vielfältigen Hintergründen beschäftigen, in Zeiten der Globalisierung und gesellschaftlichen Veränderung, besser neue Märkte und Bedarfe für sich erschließen.

Weniger Fluktuation, bessere Arbeitgebermarke

Zusätzlich haben Unternehmen und Institutionen eine geringere Fluktuationsrate, weil Mitarbeiter:innen sich verstanden und in ihrer Vielfalt als Persönlichkeiten geschätzt fühlen. Wiederum kann das die Attraktivität gegenüber zukünftigen Bewerber*innen steigern. Denn eine vorurteilsfreie Organisationskultur ist heute ein wichtiges Kriterium bei der Wahl des Arbeitsplatzes und damit ein wichtiger Faktor beim verstärkten Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter:innen.

Vielfalt steuern – Die Aufgabe von Diversity Management

Doch um aus der Bereicherung von Vielfalt schöpfen zu können, braucht es Unterstützung. Gemeinsamkeiten und Unterschiedlichkeit der Belegschaft müssen erfasst und die Organisationskultur so gestaltet werden, dass das Arbeitsumfeld inklusiv und frei von Vorurteilen ist – so das grundlegende Ziel von Diversity Management.

Diversity setzt bei der Führung an

Diversity Management umschreibt also ein ganzheitliches Führungskonzept. Es ist ein Teilbereich des Personalmanagements bei dem die vielfältigen Fähigkeiten und Eigenschaften der Mitarbeiter:innen genutzt werden, um Unternehmensziele zu erreichen. Es beinhaltet eine Reihe von Maßnahmen, die ein Unternehmen einsetzen kann, um der vorhandenen Vielfalt der eigenen Belegschaft begegnen zu können. Dabei liefert es die passenden Bausteine, die den oftmals herausfordernden Prozess steuerbar machen.

Praktische Ansätze, um Vielfalt im Unternehmen zu steuern

So können zum Beispiel Organisationskultur und der eigene Marktauftritt so verändert werden, dass sich vielfältige Talente angesprochen fühlen. Es bietet Ansätze, um Rekrutierungs- und Arbeitsprozesse auf unbewusste Diskriminierung hin zu überprüfen. Oder generell angedachte Maßnahmen strategisch zu planen, kontrolliert umzusetzen und zu verfolgen. Es bietet ebenso Ansätze, um für Kundengruppen unterschiedlicher Herkunft attraktiv und glaubwürdig zu sein. Es bietet Ansätze, besondere Stärken und Potenziale des Unternehmens zu entdecken und zu fördern.

Warum kleine und mittelständische Unternehmen auf Vielfalt setzen (sollten)

Viele kleine oder mittelständische Unternehmen haben sich in den vergangenen Jahren ganz besonders für neue Arbeitskräfte, Märkte, Kundenkreise oder Geschäftspartner:innen geöffnet. Das ist so  richtig wie wichtig, denn der Mittelstand ist und bleibt der wichtigste Pfeiler unseres Wirtschaftsstandortes. Kleine und mittlere Unternehmen sind aber auch strukturell davon abhängig, sich auf veränderte Rahmenbedingungen einzustellen bzw. die Chance darin zu suchen.

Gelebte Vielfalt in Unternehmerrunden

The Alternative Board unterstützt Unternehmer:innen und Führungskräfte, neue Chancen zu erkennen und ihre strategischen Ziele zu erreichen. Unsere Unternehmerboards sind darauf ausgelegt, dass sechs bis acht Mitglieder sich unabhängigen, praktischen Ratschlag für ihre Problemstellungen und wertvolle Einblicke in unterschiedliche Lösungsansätze anderer Branchen gewähren. Ein Unternehmerboard ist in diesem Sinne gelebte Vielfalt. Gleichzeitig unterstützt das Board und das strategische Coaching Unternehmer:innen, mit den Vielfalts-Herausforderungen umzugehen.

In diesem Jahr hat TAB die „Charta der Vielfalt e. V.“ unterzeichnet und ist dem Netzwerk der Charta beigetreten. Damit wollen wir auch kleinen und mittleren Unternehmen die Möglichkeit geben, von den Erfahrungen vieler Unternehmen zu profitieren, Initiativen der Charta zu nutzen und frische Impulse für den Erfahrungsaustausch im Unternehmerboard zu geben. 

Autoren: Stephan Dirschl | Charta der Vielfalt e.V., Adalbert Kurkowski

Zum Autor: Stephan Dirschl kommuniziert für den Charta der Vielfalt e.V. Ziel der Arbeitgebendeninitiative ist die Förderung von Vielfalt in Unternehmen und Institutionen. Mehr als 3800 Organisationen haben die Charta der Vielfalt bereits unterzeichnet. Sie vertreten 14 Millionen Beschäftigte.

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