Diese 6 Punkte entscheiden über den Erfolg im Bewerberinterview

  • Unternehmensnachfolge
Christian Koehler Entrepreneur und Business Coach

Seine Geschäftspartner schätzen ihn als belastbaren, innovativen, detailversessenen Macher, der immer einen stimmigen Plan und außergewöhnliche Lösungen parat hat.

Kennen Sie das auch? Sie haben eine/n Bewerber:in eingeladen. Nun wartet er/sie bereits auf Sie in Ihren Räumen und Sie nehmen noch schnell seine/ihre Unterlagen, anstatt sich die nötige Zeit genommen zu haben, sich damit intensiv vor dem Gespräch zu befassen?

Ihre Optionen im Gespräch optimal nutzen

Indem Sie sich nur oberflächlich mit den Unterlagen beschäftigen, lassen Sie wichtige Chancen liegen, um bei dieser wichtigen Zukunftsinvestition die bestmögliche Entscheidungsmöglichkeit zu haben. 

Einerseits wollen Sie während des Gesprächs dem/der Bewerber:in ja Wertschätzung und Ernsthaftigkeit vermitteln. Sie wollen ihn ja von Ihrer Firma begeistern! Und das gelingt, wenn Ihre Fragen eine echte Vertrautheit mit seinen Unterlagen vermitteln. Andererseits wollen Sie den/die Bewerber:in auch so kennenlernen, dass Sie fundiert entscheiden können, ob er/sie dauerhaft in Ihr Unternehmen passt. Und das eben nicht nur fachlich, sondern als Mensch mit allen Facetten. Da sind die Unterlagen eine wertvolle Fundgrube für Annahmen zum/zur Bewerber:in, die Sie dann mit der richtigen Fragetechnik tiefer ergründen können. Darauf sollten Sie unbedingt achten: 

6 Fragen, die Sie sich vor jedem Bewerbungsgespräch stellen sollten: 

Nehmen Sie sich bitte wenigstens 15 – 30 ungestörte Minuten vor dem Termin. Ich gehe dabei davon aus, dass Sie Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnisse für zumindest Schulabschluss und die letzten 5 Berufsjahre vorliegen haben, sowie ein Anforderungsprofil für die Position:

Frage 1: Der rote Faden

Gibt es einen roten Faden in Schule/Berufswahl/vergangenen Beschäftigungen? Bauen die jeweiligen Stationen im Lebenslauf aufeinander auf? Oder gibt es unterschiedliche Beschäftigungen, deren Logik sich nicht direkt erschließt, bzw. Brüche wie Beschäftigungspausen, Ortswechsel etc.? Wenn Sie im Gespräch ein schlüssiges WARUM Ihres/Ihrer Bewerber:in für seine Entscheidungen ergründen können, lernen Sie ihn/sie und seine/ihre Motivatoren tiefer kennen.

Frage 2: Wer oder was steckt hinter den Firmen im Lebenslauf? 

Kennen Sie die Firmen, in denen Ihr/e Bewerber:in vorher gearbeitet hat?  Wenn nicht, kurz googlen, um einen Eindruck zu bekommen und auch um im Gespräch hinterfragen zu können, WARUM.

Frage 3: Was steht über Ihren Bewerber im Netz? 

Geben Sie den Namen Ihres/Ihrer Bewerber:in in Google ein und sehen, was da so angezeigt wird…wahrscheinlich auch Verlinkungen zu Xing und/oder Linkedin (oder Facebook etc). Schauen Sie dort nach Informationen, die Ihre Unterlagen bzw. den Eindruck ergänzen.

Frage 4: In welchem Umfeld lebt Ihr Bewerber? 

Googlen Sie die Adresse des/der Bewerber:in. Wo lebt er/sie, in welchem Umfeld? Ist das verkehrsgünstig zu Ihrer Firma?

Frage 5: Wie sind die Beurteilungen? 

Sind die Zeugnisse wohlwollend und positiv formuliert? Für Erläuterungen zu Formulierungen: https://www.arbeitszeugnis.de/Notenskala.php

Frage 6: Was verrät das Anschreiben über den/die Bewerber:in? 

Das Anschreiben zur Bewerbung ist auch eine interessante Quelle für Fragen, da Bewerber:innen dort oft Eigenschaften nennen, die sie auszeichnen sollen. Als Fragetechnik, auch für weitere von Ihnen gewünschte Eigenschaften hat sich die STAR-Methode (verhaltensbasierte Fragetechnik) bewährt. 

Damit sind Sie gut für Ihr Gespräch vorbereitet. Wenn Sie noch Anregungen für interessante Fragen für Ihr Gespräch suchen, finden Sie Anregungen in diesem Blogbeitrag von mir. Und natürlich ist all das einiges an Aufwand – der Wert der Zukunftsinvestition Mitarbeiter:innen bzw. die mit einem Fehlgriff verbundenen Kosten rechtfertigen das. 

5 universelle Grundsätze für Personal finden & führen
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