Positive und offene Fehlerkultur: 5 Tipps für Unternehmen

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Christian Koehler Entrepreneur und Business Coach
Seine Geschäftspartner schätzen ihn als belastbaren, innovativen, detailversessenen Macher, der immer einen stimmigen Plan und außergewöhnliche Lösungen parat hat.

Fehler sind ein wesentlicher Teil für Fortschritt und Weiterentwicklung. Trotzdem sind sie in unserer Gesellschaft gemeinhin negativ behaftet. In diesem Blogbeitrag wird beleuchtet, warum eine positive und offene Fehlerkultur so wichtig ist und wie wertvoll sie für Ihre Firma sein kann.

Was versteht man unter Fehlerkultur: Definition

Der Begriff „Fehlerkultur“ wird in der Wirtschaftswissenschaft verwendet, um zu beschreiben, wie Menschen in sozialen Gruppen mit Risiken und Fehlern umgehen.

Wenn im Unternehmenskontext von einer positiven Fehlerkultur gesprochen wird, ist damit nicht etwa gemeint, dass Unternehmen nun Fehler generell gutheißen. Es geht um einen neuen und positiven Umgang mit passierten Fehlern. Ziel ist immer, weitere Schäden zu vermeiden und gleichzeitig aus den Fehlern zu lernen, sodass sie zu Katalysatoren für zukünftigen Erfolg werden.

Wann ist ein Fehler ein Fehler?

„Wer einen Fehler macht und ihn nicht korrigiert, macht einen zweiten.“ Schon Konfuzius wusste, dass es nicht entscheidend ist, ob wir einen Fehler machen. Viel wichtiger ist, was wir daraus lernen.

Jeder Mensch macht Fehler – mal kleinere und mal größere, mal privat und mal im Job. Das ist im Grunde genommen auch nichts Schlechtes. Denn nur so können wir Erfahrungen sammeln und daraus lernen. Wir wissen zwar, dass wir nicht perfekt sind, doch wollen wir in der Realität am liebsten fehlerfrei sein.

Der Grund dafür liegt bereits weit zurück: Schon Kinder lernen in der Schule, dass Fehler mit schlechten Noten bestraft werden. Im Berufsleben ist es ähnlich. Wir werten Rückschläge schnell als Peinlichkeit, die wir lieber vertuschen und geheim halten.

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Warum ist eine Fehlerkultur wichtig?

Mangelt es in Ihrem Betrieb an einer positiven Fehlerkultur und einer damit verbundenen Fehlertoleranz, äußert sich das vor allem in der Angst vor weiteren Fehlern. Das ist nicht nur für das betroffene Teammitglied unangenehm, sondern hat mitunter auch Auswirkungen auf den Unternehmenserfolg. Denn für unternehmerischen Fortschritt braucht es ein gesundes Maß an Risikobereitschaft. Dies bleibt jedoch auf der Strecke, wenn die Arbeitshaltung durch das Prinzip der Fehlervermeidung dominiert wird. Sind Ihre Mitarbeiter:innen zu ängstlich und zurückhaltend, um sich auch etwas zu trauen und Innovationen im Betrieb voranzutreiben, leidet darunter langfristig die Innovationskraft im Unternehmen. 

Dementsprechend wichtig ist der Aufbau einer positiven Fehlerkultur. Das bedeutet nicht, Fehler generell gutzuheißen, sondern vielmehr einen konstruktiven Umgang damit zu etablieren.

Die Vorteile einer positiven Fehlerkultur

Eine positive Fehlerkultur ist nicht nur ein Gefallen, den Sie als Unternehmer:in Ihren Mitarbeiter:innen tun, sondern auch eine effektive und sinnvolle Maßnahme, um den wirtschaftlichen Erfolg Ihrer Firma zu sichern.

In jedem Fehler liegt eine Chance für Ihren Betrieb, besser zu werden – vorausgesetzt, Sie ignorieren oder beschönigen ihn nicht, sondern analysieren Fehltritte konstruktiv. Das bewirkt, dass nicht nur die/der betreffende Mitarbeiter:in lernt, diesen Fehler in Zukunft zu vermeiden und somit besser und effizienter zu arbeiten. Auch andere profitieren, wenn offen und konstruktiv über Fehler gesprochen wird.

Einige der Vorteile, die Sie für Ihren Betrieb mit einer positiven Fehlerkultur erwirken können, sind:

Offener Umgang mit Fehlern

Kleine Missgeschicke werden nicht mehr unter den Teppich gekehrt – auch wird niemandem mehr der schwarze Peter zugeschoben. Vielmehr werden sie als Erfahrungswerte genutzt und davon profitiert. 

Besserer Lerneffekt

Angst ist kein guter Ratgeber: haben Ihre Mitarbeiter:innen keine Furcht davor, Fehler zu machen, werden sie, wenn sie welche machen, davon lernen und im Endeffekt profitieren.

Respekt und Wertschätzung im Team

Ohne Schuld und Schande lebt es sich leichter und der Teamgeist wird positiv verändert. 

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Tipps, wie Unternehmen eine positive Fehlerkultur etablieren 

Eine veränderte, positive Fehlerkultur darf von den Mitarbeiter:innen mitgetragen werden und sich entwickeln. Mit diesen Tipps leiten Sie die Fehlerkultur in Ihrem Team in eine positive Richtung:

Status quo analysieren

Analysieren Sie Ihre derzeitige Lage und bewerten Sie, wie momentan mit Fehlern im Team umgegangen wird.

Richtige Kommunikation im Betrieb

Gesteht ein Mitarbeiter / eine Mitarbeiterin einen Fehler ein, sollte Sie als Führungskraft nicht übermäßig emotional, vorwurfsvoll oder persönlich beleidigend reagieren. Damit sorgen Sie nur für schlechte Stimmung und verstärken so die Tendenz, Fehler zu vertuschen. In der professionellen Kommunikation sollten Sie stattdessen die Ehrlichkeit der Mitarbeiterin wertschätzen, wenn er / sie  z. B. aktiv auf Sie zugekommen ist, und sich dann gemeinsam auf die Lösungsfindung konzentrieren.

Vorbildfunktion einnehmen

Wer einen offenen und respektvollen Umgang mit Fehlern etablieren und von einer Droh- und Vorwurfskultur wegkommen will, sollte als Führungskraft mit gutem Beispiel vorangehen und eigene Fehler eingestehen, gleichzeitig aber auch auf das damit verbundene Entwicklungspotenzial hinweisen. Damit leben Sie vor, was Sie auch von Ihren Mitarbeiter:innen einfordern.

Fehler neutral betrachten und gerechte Regeln einführen

Fehler sind menschlich und wichtig, damit wir uns weiterentwickeln und lernen. Sehen Sie diese nicht als negativ, sondern als Chance. Führen Sie Regeln ein, die aufzeigen, wie mit Missgeschicken umgegangen werden soll.

Fehlerprozesse festlegen

Damit eine positive Fehlerkultur wirkt, dürfen Sie klare Prozesse etablieren, wie Sie möglichst viel aus den begangenen Fehlern lernen. Dokumentieren Sie Prozesse zum Fehlermanagement. Führen Sie Prozesse ein, die sicherstellen, dass das Gelernte auch wirklich in den Unternehmensalltag einfließt.

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